2009-10-Oktober
Donnerstag, 1. Oktober 2009
Tage im Herbst
flughäfen ohne himmel
ein später flieger
auf westkurs
bahnhöfe ohne gleise
ein letzter zug
richtung süden
sommertage flimmern
noch in den augen
aber deine hände sind klamm
sternenstaub zieht
durch die seele
doch deine gedanken frieren
herbstwinde treiben
schatten vor sich her
wirbeln worte
durch’s gehirn
als die wolken zerreißen
siehst du deinen weg
Freitag, 9. Oktober 2009
Dankbarkeit Für M.
An dem Tag
als der Herbstwind
die zwei Blätter vor sich her trieb
erschrak ich sehr
über das Schweigen
das in mein Bewußtsein kroch.
In der Nacht
als die Nebelschwaden
auf die rote Kaminglut sanken
trauerte ich
über die Kälte
die meine Gedanken zu fesseln begann.
Voller Wut
über die Falten in deinem Gesicht
warf ich Worte gegen die Einsamkeit.
Da bist du aufgewacht
und hast mein Gedicht gehört.
Aus Dankbarkeit
will ich dir
tausend Lachfalten machen.
Dienstag, 13. Oktober 2009
Isla de Providencia – Steckbrief
81°40′ West / 12°30′ Nord
Karibikinsel vor der Küste Nicaraguas,
aber zu Kolumbien gehörig;
grüne Kegelberge inmitten
einer türkis schillernden See;
drittgrößtes Korallenriff der Welt;
bevorzugte Sprache:
kreolisch eingefärbtes Englisch;
berühmtester Pirat: Henry Morgan;
heute Zufluchtsort für Aussteiger;
Aktivitäten: rote Krebse beobachten
oder in die Sterne schauen
und an der Playa Manzanillo
auf das Meer hören;
vor einem Besuch der Insel
über René Rebetez lesen;
etwas über Schwarze Magie lernen;
nach San Andrés rüberfliegen und
das Green Moon Festival besuchen;
spätestens vor dem Rückflug:
in der Seaflower Bakery, Old Town,
bei Jean Claude einen Kaffee trinken;
Donnerstag, 15. Oktober 2009
Gemeinsam
Schreib mir deine Gedanken.
Ich werde sie
in Worte fassen,
falls wir sprachlos werden.
Sende mir deine Träume.
Ich will ein Tuch
daraus weben,
damit wir uns verstecken können.
Schick mir deine Zuneigung.
Es soll eine Melodie
daraus werden,
die uns trösten kann.
Komm zu mir.
Gemeinsam wollen wir
die Trauer besiegen.
Samstag, 24. Oktober 2009
Über den Begriff der Gegenwart Noch einmal für M.
Vor einer Blockhütte
in der Nähe von
Jasper, Alberta, Canada.
Rocky Mountains.
Minus 38 Grad.
Windstill.
Es ist Mitternacht.
Polarlichter
über dem ganzen Himmel.
Tausende Sternenschnuppen,
zu Sternenstaub verdichtet.
Farben des Glücks
in der Gallerie der Natur.
Sonntag, 25. Oktober 2009
Ratschläge
Sie sagen,
dass Arbeit Medizin sei.
Sie sagen,
dass Musik aufbaue.
Sie sagen,
dass Lesen beruhige.
Sie sagen,
dass viel Wandern gut tue.
Sie sagen,
dass Beten nicht schade.
Sie sagen,
dass Schlaf wichtig sei.
Ich sage,
mein Traum ist mir wichtiger.
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Definitionen von ‘Stille’
Geheimnisvoller als die bloße
Abwesenheit von Geräuschen.
Das fragende Schweigen
hinter den Worten.
Die innere Ruhe
in der Mitte des Lärms.
Die Kreise des Kondor
an den Flanken der Anden.
Der Augenblick nach
zersplittertem Glas.
Die Leere auf
einem Blatt Papier.
Der Blick eines
Demenz Kranken.
Die fragende Stille
bei großem Schmerz.
Die Unwissenheit
im Auge des Hurrikans.
Die eisige Lautlosigkeit
einer hellen Polarnacht.
Die Totenstille
über Gräberfeldern.
Die Sprache der Einsamkeit,
nachdem du gegangen bist.
Tage im Herbst
flughäfen ohne himmel
ein später flieger
auf westkurs
bahnhöfe ohne gleise
ein letzter zug
richtung süden
sommertage flimmern
noch in den augen
aber deine hände sind klamm
sternenstaub zieht
durch die seele
doch deine gedanken frieren
herbstwinde treiben
schatten vor sich her
wirbeln worte
durch’s gehirn
als die wolken zerreißen
siehst du deinen weg
Freitag, 9. Oktober 2009
Dankbarkeit Für M.
An dem Tag
als der Herbstwind
die zwei Blätter vor sich her trieb
erschrak ich sehr
über das Schweigen
das in mein Bewußtsein kroch.
In der Nacht
als die Nebelschwaden
auf die rote Kaminglut sanken
trauerte ich
über die Kälte
die meine Gedanken zu fesseln begann.
Voller Wut
über die Falten in deinem Gesicht
warf ich Worte gegen die Einsamkeit.
Da bist du aufgewacht
und hast mein Gedicht gehört.
Aus Dankbarkeit
will ich dir
tausend Lachfalten machen.
Dienstag, 13. Oktober 2009
Isla de Providencia – Steckbrief
81°40′ West / 12°30′ Nord
Karibikinsel vor der Küste Nicaraguas,
aber zu Kolumbien gehörig;
grüne Kegelberge inmitten
einer türkis schillernden See;
drittgrößtes Korallenriff der Welt;
bevorzugte Sprache:
kreolisch eingefärbtes Englisch;
berühmtester Pirat: Henry Morgan;
heute Zufluchtsort für Aussteiger;
Aktivitäten: rote Krebse beobachten
oder in die Sterne schauen
und an der Playa Manzanillo
auf das Meer hören;
vor einem Besuch der Insel
über René Rebetez lesen;
etwas über Schwarze Magie lernen;
nach San Andrés rüberfliegen und
das Green Moon Festival besuchen;
spätestens vor dem Rückflug:
in der Seaflower Bakery, Old Town,
bei Jean Claude einen Kaffee trinken;
Donnerstag, 15. Oktober 2009
Gemeinsam
Schreib mir deine Gedanken.
Ich werde sie
in Worte fassen,
falls wir sprachlos werden.
Sende mir deine Träume.
Ich will ein Tuch
daraus weben,
damit wir uns verstecken können.
Schick mir deine Zuneigung.
Es soll eine Melodie
daraus werden,
die uns trösten kann.
Komm zu mir.
Gemeinsam wollen wir
die Trauer besiegen.
Samstag, 24. Oktober 2009
Über den Begriff der Gegenwart Noch einmal für M.
Vor einer Blockhütte
in der Nähe von
Jasper, Alberta, Canada.
Rocky Mountains.
Minus 38 Grad.
Windstill.
Es ist Mitternacht.
Polarlichter
über dem ganzen Himmel.
Tausende Sternenschnuppen,
zu Sternenstaub verdichtet.
Farben des Glücks
in der Gallerie der Natur.
Sonntag, 25. Oktober 2009
Ratschläge
Sie sagen,
dass Arbeit Medizin sei.
Sie sagen,
dass Musik aufbaue.
Sie sagen,
dass Lesen beruhige.
Sie sagen,
dass viel Wandern gut tue.
Sie sagen,
dass Beten nicht schade.
Sie sagen,
dass Schlaf wichtig sei.
Ich sage,
mein Traum ist mir wichtiger.
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Definitionen von ‘Stille’
Geheimnisvoller als die bloße
Abwesenheit von Geräuschen.
Das fragende Schweigen
hinter den Worten.
Die innere Ruhe
in der Mitte des Lärms.
Die Kreise des Kondor
an den Flanken der Anden.
Der Augenblick nach
zersplittertem Glas.
Die Leere auf
einem Blatt Papier.
Der Blick eines
Demenz Kranken.
Die fragende Stille
bei großem Schmerz.
Die Unwissenheit
im Auge des Hurrikans.
Die eisige Lautlosigkeit
einer hellen Polarnacht.
Die Totenstille
über Gräberfeldern.
Die Sprache der Einsamkeit,
nachdem du gegangen bist.